Please let me introduce to you:    Warren Tea

 


Unsere Begegnung war kurz (Sommer ’97?) und dann verloren wir uns auch schon wieder aus den Augen (Warren, are you reading this? Get in touch!).

 

Ich lege gleich die Karten auf den Tisch: ich habe noch nie eine Arbeit von ihm gesehen.

 

Einen Trumpf halte ich jedoch, denn ich bin glückliche Besitzerin seines Konzeptes  ‚WT:LXXXII/a.’  Um Etwas zu sehen nehme ich also entweder die Dinge in die Hand oder harre bis 2030 aus.

 

For then all shall be reveiled...!

 

Er recherchierte und ich baute meine Ausstellung auf; alles war anstrengender als gedacht und die Stadt, New York, stickig und leer. Wir waren beide auf der Durchreise. Hin und wieder trafen wir uns abends, rauchten und tranken, und schauten herab auf Tribeca’s Straßen.

 

Noch jetzt muss ich lachen! Wie er sich aufregen konnte! Über Kuratoren und Künstler, über Juroren und Galleristen, Käufer, Sammler und Museen. Über den ‚one-way track’, ‚pressing all the right buttons’ und ‚the bloody desperation of those wanna-be artist fools! OR! Even worse! All those SHIT artists out there!!!’. Und alles immer wieder unterbrochen mit einem wiederkehrenden:  ‚Right?’.

 

Esprit, Rage und Enthusiasmus waren eins. Mit größtem Vergnügen stöberte er in diesem seinen Bouquet,-  ordnete die Früchte geschickt an und bot sie dann seinem Gegenüber dar. Damals. Nächtens. Mir. Thank you very much! Köstlich!

 

Bumping into you was quite something!

 

Erinnere ich mich richtig, so war er Maler.

 

Als wir uns trafen hatte er jedoch Anderes im Sinn:

 

Er hatte entdeckt, dass er ein gutes Händchen dafür hatte (regelrecht eine Passion!) Ideen und Konzepte zu entwickeln, die garantiert im ‚Buzz’ der Kunstwelt Anklang fanden. Er tat dies für Freunde und Bekannte und griff mehr und mehr stützend ein, wenn es an die Realisierung und Ausarbeitung ging. Er drückte die richtigen Knöpfchen:

 

Environment, right? Social relevance. Political conflicts. Old vs. new technique and technology. Right? The FUTURE!!! The whole shebang! You get it?  EASY!!!! TRIGGERS!!!!!!!!

 

Ja, sagte ich nur ‚Ja, I got it.’

 

Spott und Tollerei.  Seeehr zynisch. Mir taten seine Freunde leid, die da den Künstler-Traum träumten und es doch draußen alleine nicht schafften. Bitter.

 

Doch dies lag bereits in der Vergangenheit. Er hatte seine Leidenschaft in aufregendere Bahnen gelenkt. Noch immer ‚verkaufte’ er quasi Ideen (oder verschenkte sie, wenn ihm danach war), doch nun an ‚etablierte’ Künstler (ja, so nennt man das!), die ebenfalls  Lust auf Abenteuer hatten.

 

Er nannte es: Transpire.

Und das Funkeln seiner Augen riss mich mit.

 

Mit seinem aufmerksamen und wachen Gespür für Themen und den Puls der Zeit, mind you, but now really relevant! Why waste my time! They come from the bottom of my heart! Right? They would otherwise make no fucking SENSE!  lancierte er ein breites Spektrum an Arbeiten.

 

Warren hatte begonnen eine Doppelschneide aufzuspannen, die im Jahre 2030 zuschnappen wird. I am so chuffed! Some of them have now arrived at the very heart of the Artworld. They are at the forefront of everyones mind! Some made it into mayor collections! Can you believe it? and little do they know right now, Right? I love it! The shit is going to hit the fan big time!

 

2030!

 

Ich bin gespannt!

 

Ein komplettes Œuvre wird an die Oberfläche tauchen. Weltweit! Autorenschaft. Der Kunstmarkt. Die Kunst! Aber auch Wissenschaft und Politik! Überall hatte er damals seine Finger drin! 

 

So manches Mal denke ich nun: ist ER das jetzt?

Die Stimme hört sich bekannt an???

Oder nicht!?

 

  

PS. WT:LXXXII/a.  Ich habe es noch nicht realisiert! But Warren, will DO! and thanks!